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Ribbeck

[892] Ribbeck, Otto, Philolog, geb. 23. Juli 1827 in Erfurt, gest. 18. Juli 1898 in Leipzig, studierte 1845 bis 1849 in Berlin und Bonn (besonders unter Ritschl), reiste 1852 mit Paul Heyse nach Italien und wurde 1854 ordentlicher Lehrer am Gymnasium in Elberfeld, 1856 außerordentlicher und 1859 ordentlicher Professor in Bern, 1861 in Basel, 1862 in Kiel, 1872 in Heidelberg, 1877 an Ritschls Stelle in Leipzig. Seine Hauptwerke sind: »Fragmenta scenicae Romanorum poesis« (Leipz. 1852–55, 2 Bde.; 3. Aufl. 1897–98), die kritische Ausgabe des Vergil (das. 1859–68, 5 Bde.; 2. Aufl. 1894–95, 4 Bde.; Textausgabe, das. 1867, 2. Aufl. 1895) und die »Geschichte der römischen Dichtung« (Stuttg. 1887–92, 3 Bde.; 2. Aufl. 1894–98, Bd. 1 u. 2). Sonst nennen wir: die Ausgabe des Juvenal (Leipz. 1859; dazu »Der echte und der unechte Juvenal«, Berl. 1865), die wegen der kühnen Kritik wenig Beifall fand; die von Horaz' »Episteln« (Berl. 1869); »Beiträge zu der Lehre von den lateinischen Partikeln« (Leipz. 1869); »Die römische Tragödie im Zeitalter der Republik« (das. 1875); die Ausgabe von Plautus' »Miles gloriosus« (das. 1881); die ethologischen Studien »Alazon« (das. 1882), »Kolax« (das. 1883) und »Agroikos« (das. 1885); endlich die Biographie »Friedrich Wilhelm Ritschl« (das. 1879–81, 2 Bde.). Seine »Reden und Vorträge« erschienen gesammelt (Leipz. 1899). Vgl. »Otto R., ein Bild seines Lebens aus seinen Briefen« (hrsg. von seiner Gattin, Stuttg. 1901).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 892.
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