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Polonäse

[117] Polonäse (franz. polonaise, ital. polacca), gegangener Tanz im 3/4-Takt von mäßiger Bewegung und festlichem, chevalereskem Charakter. Der Ersatz der alten Pavane als Eröffnung eines Balles. Charakteristisch für die P. sind der Anfang auf den vollen Takt mit starkem Akzent, der begleitende Rhythmus:

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und der Schluß auf dem dritten Viertel:

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Die P. hat in einer Defilierkour des polnischen Adels bei der Thronbesteigung Heinrichs III. von Anjou zu Krakau (1574) ihren Ursprung und war bis in die zweite Hälfte des 18. Jahrh. sowohl als Tanz wie als selbständiges Musikstück auch in Deutschland sehr beliebt; dann geriet sie in Vergessenheit, kam aber mit Anfang des 19. Jahrh. wieder in Ausnahme. Berühmte Polonäsen sind die des Grafen Oginski und die sogen. Kosciuszko-P. (»Auf, zur Rach', ihr Brüder«), solche von hohem Kunstwert die von K. M. v. Weber und Chopin.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 117.
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