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Piëtà

[868] Piëtà (ital.), Frömmigkeit, liebreiche Gesinnung, Barmherzigkeit; in der bildenden Kunst die Darstellung der Maria mit dem Leichnam Christi im Schoß. Die berühmteste aus der klassischen Zeit ist die Gruppe von Michelangelo in der Peterskirche zu Rom (s. Tafel »Bildhauerkunst IX«, Fig. 13). Unter den Malern haben besonders G. Bellini und van Dyck das Motiv der P. behandelt. In neuerer Zeit hat Rietschel eine Abweichung von dem überlieferten Typus versucht, indem er die Maria an der Seite des Leichnams Christi knieend dargestellt hat (Friedenskirche in Potsdam). Eine andre Auffassung hat der Italiener Dupré in einer P. in Siena (s. Tafel »Bildhauerkunst XVII«, Fig. 13) zur Geltung gebracht. Ähnlich der Rietschelschen ist die P. von dem Maler Lösstz (München, Pinakothek), während Böcklin eine P. malte, bei der sich Maria verzweiflungsvoll über den Leichnam geworfen hat (Berlin, Nationalgalerie).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 868.
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