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Puder

[437] Puder, seines weißes oder farbiges Mehl, womit man son st die Haare und Perücken bestreute (Haarpuder), kam nachweislich im 15. Jahrh. in Italien, vielleicht schon früher in Ausnahme. Gegen das Ende des 16. Jahrh. führte man ihn am französischen Hof ein, um das Ergrauen der Haare Heinrichs IV. zu verdecken. Nach dessen Tode verschwand er, kam aber gegen Ende des 17. Jahrh. wieder zur Anwendung, wurde jedoch erst im 18. Jahrh., nach dem Ableben Ludwigs XIV., allgemein. Der P. kam zuerst als Poudre de Cypre in den Handel. Gegen das Ende des 18. Jahrh. wurde er allmählich aufgegeben und verschwand als Haarfärbemittel im 19. Jahrh. völlig. Gegenwärtig versteht man unter P. gewöhnlich Reisstärkemehl (Poudre de riz), auch Mischungen von Stärkemehl mit Zinkoxyd, Barytweiß, Talk und wol framsaurem Baryt. Dieser P. dient nur zum Schmin len der Haut.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 437.
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