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Lob-Nor

[644] Lob-Nor (Lop-Nor), großer, wenig tiefer Sumpfsee in Innerasien am Westrande der Gobi, 810 m ü. M., am Nordabhang des Kwenlungebirges (Altyntag), westlich begrenzt von der Wüste Taklamakan, nördlich von der Lobwüste und weiterhin vom Kuruktag, das hydrographische Zentrum des Beckens von Ostturkistan, insbes. das Mündungsgebiet des Tarim- und des Tschertschenflusses. Die seit langem umstrittene Frage über die Lage des eigentlichen L. der Chinesen ist durch die neuesten Forschungen von Sven v. Hedin dahin aufgeklärt worden, daß der See entsprechend der Unbeständigkeit des Tarim-Unterlaufs wandert und jetzt, durch den langgestreckten Schilfsumpf Karakoschun vertreten, weiter südlich liegt als früher, augenscheinlich aber bereits in der Rückwanderung nordwärts begriffen ist. Vgl. S. Hedin, Durch Asiens Wüsten, Bd. 2 (Leipz. 1899), und Im Herzen von Asien (das. 1903, 2 Bde.).[644]

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 644-645.
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