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Lindemann

[567] Lindemann, Ferdinand, Mathematiker, geb. 12. April 1852 in Hannover, studierte in Göttingen, Erlangen, wo er 1873 promovierte, in München, seit 1875 in London und Paris, habilitierte sich 1877 in Würzburg, wurde in demselben Jahr außerordentlicher Professor in Freiburg und 1879 ordentlicher Professor daselbst. 1883 ging er in gleicher Eigenschaft nach Königsberg und 1893 nach München. L. lieferte 1882 den ersten Beweis für die Unmöglichkeit der Quadratur des Zirkels (»Nachrichten der königlichen Gesellschaft der Wissenschaften« in Göttingen, 1884); er lehrte die Auflösung allgemeiner algebraischer Gleichungen durch transzendente Funktionen, behandelte das Problem der winkelgleichen (konformen) Abbildung für Flächenstücke, die durch ein beliebiges algebraisches Oval begrenzt sind, und arbeitete über die Entwickelungsgeschichte der Ziffern und der Gewichtssysteme sowie über die mathematische Theorie der Spektrallinien. Er bearbeitete die »Vorlesungen über Geometrie« von Clebsch (Leipz. 1875–91, 1. Teil, 2. Aufl. 1905) und gab zu der von seiner Frau besorgten Übersetzung von Poincarés »Wissenschaft und Hypothese« (Leipz. 1904) die literarischen Anmerkungen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 567.
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