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Lancret

[93] Lancret (spr. langkrä), Nicolas, franz. Maler, geb. 22. Jan. 1690 in Paris, gest. daselbst 14. Sept. 1743, lernte zuerst bei Dulin, darauf bei Cl. Gillot und bildete sich dann nach Watteau. Er wurde 1719 Mitglied der Pariser Akademie und 1735 Rat. Er hat eine Menge Bilder gemalt: galante Festlichkeiten, Bälle, Jahrmärkte, Dorfhochzeiten, die sich eng an die Manier Watteaus anschließen und auch dieselben, meist dem Theater entlehnten, arkadischen Schäferfiguren vorführen. Sie sind wohl sorgfältiger, aber weniger geistreich und lebendig durchgeführt. Auch besaß L. kein so seines Naturgefühl. Seine Landschaften sind konventionell und von einer unwahren blaugrünen Stimmung. Sein Gesamtton ist kälter und kreidiger als der Watteaus. Das Louvre besitzt von ihm vier Gemälde, die Jahreszeiten darstellend, die Turteltauben und das Vogelnest. 26 seiner Gemälde befinden sich in den königlichen Schlössern zu Berlin und Potsdam. Nach seinen Werken ist viel gestochen worden. Vgl. Ballot de Sovot, Éloge de L. (1743; neue Ausg., Par. 1874).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 93.
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