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Kranzgesims

[595] Kranzgesims (griech. Geisón), ein von der griechischen Architektur ausgebildetes, ein Gebäude nach oben abschließendes Glied, das aus einem stark vorspringenden Balken oder einer Platte besteht und in der griechisch-römischen Architektur, namentlich im Tempelbau, den Giebel des Daches trägt, in der Renaissance aber selbständig als Abschluß fungiert.

Korinthisches Kranzgesims (vom Tempel der Concordia in Rom).
Korinthisches Kranzgesims (vom Tempel der Concordia in Rom).

Das K. nahm in dem ionischen, besonders aber im korinthischen Stil eine reichere Profilierung und eine immer mehr sich ausdehnende Verzierung mit vegetabilischen Ornamenten an (s. Abbildung). Um das Schwebende der ausladenden Hängeplatte zu charakterisieren, trat der Zahnschnitt (a) oder Gesimsfuß hinzu, der aus einer Reihe von viereckigen, durch kurze Zwischenräume getrennten Ausschnitten der Hängeplatte besteht. In der Renaissance war das K. des Palastes Strozzi in Florenz (s. Tafel »Architektur X«, Fig. 1) wegen seines mustergültigen Verhältnisses zu den übrigen Teilen der Fassade berühmt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 595.
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