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Kaskadengebirge

[717] Kaskadengebirge (Cascade Range), 900 km langer Gebirgszug in der nördlichen Fortsetzung der kalifornischen Sierra Nevada, erstreckt sich vom 42.° nördl. Br. durch Oregon und Washington bis nach Britisch-Columbia (54° nördl. Br.) und bildet den Westrand des Kordillerenplateaus. Den stark abgeschliffenen, aus langgezogenen Rücken bestehenden Sockel bilden wie in der Sierra: Granit, Schiefer und tertiäre Schichten, die Gipfel vereinzelt stehende hohe Kegel aus Basalt-, Dacit- oder Antesitlava, deren Vulkanismus vielfach kaum vollständig erloschen ist, darunter der gewaltige, firn- und gletscherbedeckte Mount Shasta (4402 m), Mount Thielsen (3030 m), Diamond Peak (2685 m), Mount Hood (3421 m, mit Fumarolen und stark vergletschert), Mount Adams (3802 m), Mount Helens (2925 m), Mount Rainier oder Tacoma (4403 m, mit 12 gewaltigen, bis 20 km langen Gletschern) und Mount Baker (3300 m). Der letztere Berg soll 1843, 1854, 1860 und 1874 noch Ascheneruptionen gehabt haben. Unter den zahlreichen Gebirgsseen ist der merkwürdige, durch Einsturz eines Vulkans entstandene Kratersee, der Große und Kleine Klamathsee und der langgestreckte Chelansee hervorzuheben. Am Mount Baker enthält das Gebirge wichtige Silber- und Bleiminen, am Fuße zu beiden Seiten (besonders in Washington) mächtige tertiäre Kohlenlager. Der Columbiastrom durchbricht das Gebirge in einem tief eingeschnittenen, großartigen Tale, dem eine Zweiglinie der Nordpacificbahn folgt. Die Hauptlinie übersteigt das Gebirge in dem 1216 m hohen Stampedepaß (durch einen 869 m hohen Tunnel), die Great-Northernbahn im 1650 m hohen Stevens- oder Cascadepaß (mit 1030 m hohem Tunnel). Überaus häufig sind Bergstürze. Dichte Waldungen aus Douglastannen (Pseudotsuga Douglasii), Riesenzedern (Thuja gigantea) etc. bedecken den regenreichen Westhang, lichtere Waldungen (Pinus ponderosa) den Osthang.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 717.
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