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Kamee

[504] Kamee (v. mittellat. camaeus oder camayx, »Sardonyx«; ital. cammeo, franz. camée) bedeutet, ursprünglich mit der Beschränkung auf Mehrfarbigkeit des Materials (vgl. Camaïen), jetzt jeden erhaben geschnittenen Stein oder eine in gleicher Weise behandelte Muschel.

Dionysos.
Dionysos.
Pan mit dem jungen Dionysos. Kameen (Neapel).
Pan mit dem jungen Dionysos. Kameen (Neapel).

Diese Art der Glyptik, den Grund des Bildes zu vertiefen, damit letzteres als Relief stehen bleibt, scheint später aufgekommen zu sein als das Intaglio, das Eingraben des Bildes; denn dieses Verfahren lag einer primitiven Kunststufe näher, und[504] auch die in ältester Zeit fast ausschließlich gebräuchliche Verwendung der Gemmen als Siegelsteine spricht hierfür. Zur Herstellung der Intaglios und Kameen (s. Abbildung) dient die Technik des Gravierens mit dem Rädchen. Das Rädchen (Stahlstifte von verschiedener Größe und Art der Zuspitzung) wird mit Schleifpulver (Diamantstaub mit Öl) bestrichen und durch ein Schwungrad in rascheste Bewegung gesetzt, der Stein aber derart dagegengehalten, daß die gewünschten Vertiefungen sich allmählich einschleifen. Dem Arbeiter liegt dabei ein Modell vor. Vgl. Gemmen (nebst Tafel) und die dort angeführte Literatur.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 504-505.
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