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Kalw

[499] Kalw (Calw), Oberamtsstadt im württemberg. Schwarzwaldkreis, an der Nagold, Knotenpunkt der Staatsbahnlinien Zuffenhausen-K. und Pforzheim-Horb, 346 m ü. M., hat eine evangelische, eine katholische und eine methodistische Kirche, ein Realprogymnasium, eine höhere Handelsschule, ein Georgenäum (öffentliche Bibliothek und Hörsaal, Stiftung des Generalkonsuls E. v. Georgii-Georgenau), eine Missionsgesellschaft mit bedeutendem Bücherverlag (»Kalwer Missionsblatt«, »Kalwer Bibel«), Amtsgericht, Handels- und Gewerbekammer, Baumwoll- und Wollspinnerei, Fabrikation von Woll- (insbes. Jacquard-) Decken, von Wirk- und Trikotwaren, Stahldrahtkratzen für Woll- und Baumwollspinnereien, Zigarren etc., Gerbereien, Holzhandel und (1900) 4943 Einw., davon 406 Katholiken. K. wird als Luftkurort besucht. K. wird 1037 zuerst genannt, war einst im Besitz mächtiger Grafen, deren Gebiet 1308 und 1345 an Württemberg kam, und zeichnete sich früh durch seine Tuchfabrikation aus. 1634 wurde es von den Bayern, 1692 von den Franzosen erobert. Vgl. Stälin, Geschichte der Stadt K. (Stuttg. 1888).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 499.
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