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Iserlohn

[45] Iserlohn, Kreisstadt im preuß. Regbez. Arnsberg, Vorort des Sauerlandes, am Flüßchen Baar und an der Staatsbahnlinie Letmathe-Fröndenberg, 246 m ü. M., hat 3 evangelische Kirchen und eine katholische, eine Synagoge, ein Kriegerdenkmal mit dem Erzstandbild Kaiser Wilhelms I., Realgymnasium nebst Realschule, Fachschule für Metallindustrie, 2 Waisenhäuser, Amtsgericht, Hauptsteueramt und (1900) 27,265 Einw., davon 9324 Katholiken u. 291 Juden. Die bedeutende Industrie besteht in Fabrikation von Metallwaren der verschiedensten Art, wie Näh-, Strick- und Haarnadeln, Fischangeln, Regenschirmgestelle, Möbel-, Reit- und Fahrgeschirr- und Wagenbeschläge, Schiffsgarnituren, Koffer, Reiseeffekten, Möbel, Kaffee- und Gewürzmühlen, Schlösser, chemische Produkte etc., in Kettenschmiederei, Drahtzieherei und Maschinenbau, Herstellung von elektrischen Kabeln u. dgl. Die Zahl der beschäftigten Arbeiter beträgt 5000, der Wert aller Erzeugnisse etwa 50 Mill. Mk. jährlich. Nicht unbedeutend ist auch der Bergbau auf Galmei und Blende im Tiefbau »Hövel«, in dem das Zusammenstürzen alter Schächte (so 1874) einen Teil der Stadt gefährdet. Der Handel, unterstützt durch eine Handelskammer und eine Reichsbanknebenstelle, ist bedeutend und geht nach allen Weltteilen. Den Verkehr in der Stadt und mit der Umgegend vermittelt eine elektrische Straßenbahn. –

Wappen von Iserlohn.
Wappen von Iserlohn.

I. entwickelte sich seit dem 15. Jahrh. zu einem Fabrikort. Der Galmeibergbau nahm 1751, die Messingfabrikation seit Anfang des 19. Jahrh. einen besondern Aufschwung. In der Nähe steht auf einem Felsen ein kolossales eisernes Kreuz zum Andenken an die Befreiungskriege. Unweit die Dechenhöhle (s. d.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 45.
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