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Hermanfried

[213] Hermanfried (Irminfried), der letzte König der Thüringer, Sohn des Basinus, regierte gemeinschaftlich mit seinen Brüdern Baderich und Berthar, tötete auf Anstiften seiner Gemahlin Amalberga, der Nichte des Ostgotenkönigs Theoderich, Berthar und bekriegte Baderich gemeinsam mit dem Frankenkönig Theoderich I. Als Baderich 516 besiegt und gefallen war, weigerte sich H. seinem Versprechen gemäß dem Frankenkönig die Hälfte seines Landes abzutreten. Im Verein mit seinem Bruder Chlotar I. und den Sachsen fiel dieser in Thüringen ein, schlug H. bei Scheidungen an der Unstrut, lockte ihn unter dem Vorwand friedlicher Schlichtung nach Zülpich und ließ ihn dort 531 bei einem Spaziergang von der Stadtmauer hinabstürzen. Nach anderm Bericht hat sich H. nach der Schlacht an der Unstrut in Burg Scheidungen eingeschlossen und nach ihrem Fall auf der Flucht durch seinen Waffenträger den Tod gefunden. Amalberga ging mit ihren Kindern nach Italien. Thüringen ward mit dem Frankenreich vereinigt, nur den nördlichen Teil erhielten die Sachsen. Die Geschichte Hermanfrieds ward dichterisch bearbeitet als Drama von Friedr. Gottl. Wetzel (1818) und von Arnold Schloenbach (1854).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 213.
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