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Hann

[776] Hann, Julius, Meteorolog, geb. 23. März 1839 im Schloß Haus bei Linz, studierte in Wien Mathematik und Physik, wurde 1865 Lehrer in Wien und dann in Linz, 1867 Hilfsarbeiter an der meteorologischen Zentralanstalt zu Wien, habilitierte sich 1868 als Privatdozent für Meteorologie an der Universität, wurde 1869 Adjunkt an der meteorologischen Zentralanstalt, 1873 außerordentlicher Professor für physikalische Geographie und 1877 Nachfolger Jelineks und ordentlicher Professor. 1897 ging er nach Graz, 1900 wurde er Professor der kosmischen Physik in Wien. Seine Haupttätigkeit konzentriert sich in der Redaktion der 1866 mit Jelinek gegründeten »Zeitschrift der Österreichischen Gesellschaft für Meteorologie«, deren Redaktion er seit 1877 allein führt. Er lieferte viele klimatologische Arbeiten, Untersuchungen über den Föhn, über die Theorie der Stürme, die Temperaturabnahme mit der Höhe, die Verteilung des Wasserdampfes, die Entstehung der Niederschläge desselben und die Veränderungen im Gange der magnetischen Deklination etc. In der mit Hochstetter und Pokorny herausgegebenen »Allgemeinen Erdkunde« (4. Aufl., Prag 1886, bedeutend erweiterte Ausg. 1895) bearbeitete er den Teil, der die Erde als Weltkörper, ihre Atmosphäre und Hydrosphäre behandelt, als 1. Teil der 5. Aufl. u. d. T.: »Die Erde als Ganzes« (das. 1896). Außerdem schrieb er: »Handbuch der Klimatologie« (Stuttg. 1883; 2. Aufl. 1897, 3 Bde.); »Die Temperaturverhältnisse der österreichischen Alpenländer« (Wien 1885); »Die Verteilung des Luftdrucks über Mittel- und Südeuropa« (das. 1887); »Lehrbuch der Meteorologie« (Leipz. 1901); auch bearbeitete er für Berghaus' »Physikalischen Atlas« den »Atlas der Meteorologie« (Gotha 1887).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 776.
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