[588] Habietinek, Karl, österreich. Staatsmann, geb. 2. März 1830 in Prag, studierte daselbst Rechtswissenschaften, wurde Advokat und 1864 Professor des Zivilprozesses und des Handelsrechts an der Prager, 1868 an der Wiener Universität. Seine tschechisch-föderalistische Gesinnung verschaffte ihm 1871 das Portefeuille des Justizministers im Kabinett Hohenwart, mit dem er 30. Okt. desselben Jahres zurücktrat. 1881 wurde er zum Geheimen Rat und Vizepräsidenten des Reichsgerichts, 1891 zum Vizepräsidenten und im Februar 1899 nach Stremayrs Rücktritt zum ersten Präsidenten des obersten Gerichtshofs ernannt.