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Hunsrück

[659] Hunsrück (Hunsrücken, »hoher Rücken«), 1) ein zwischen Rhein, Mosel, Saar und Nahe in der Rheinprovinz und dem oldenburgischen Fürstentum Birkenfeld gelegenes Gebirge (s. Karte »Rheinprovinz«), durch den Rhein vom Taunus, durch die Mosel von der Eifel und durch die Nahe von dem Pfälzer Bergland geschieden, bildet ein breites, 600 m ansteigendes Plateau aus Tonschiefer, aus dem bewaldete Quarzitbergrücken hervorragen, die alle in der Richtung von SW. nach NO. streichen. Diese Bergrücken, die an der Saar beginnen und sich mit Unterbrechungen bis zum Rhein erstrecken, sind: der Hochwald, im Errwald 691, im Erbeskopf (s. d.), dem höchsten Punkte des Hunsrücks wie des ganzen Rheinischen Schiefergebirges links vom Rhein, 816 m hoch. Die Fortsetzung nach NO. bildet der Idarwald, auf den Zwei Steinen 765, im Idarkopf 745 m hoch, während den nordöstlichsten Teil der Soonwald (im Schanzerkopf 644 m hoch) mit dem Lützelsoon- und Binger Wald bildet. Alle diese Höhenzüge sind mit prächtigen Waldungen bedeckt, in denen die Laubhölzer überwiegen. Der nordöstliche Teil des Hunsrücks trägt Plateaucharakter und steigt bei Maisborn bis zu 554 m empor. Steil sind die Talränder an der Nahe, Mosel und dem Rhein, weniger an der Saar. Die steilen Talhöhen an den Begrenzungsflüssen, besonders am Rhein, krönen mehrere Schlösser (Rheinstein, Stolzenfels) und Burgruinen, und sie bilden mit den gegenüberliegenden Talwänden romantische Gebirgslandschaften. Während auf der Höhe des Hunsrücks der Ackerbau sehr beschränkt ist, sind die niedrigern Landschaften meist sehr fruchtbar (Kreuznach), und Obst und Wein gedeihen in geschützten Lagen. Aus dem Mineralreich gibt es Eisenerze, Achate (Oberstein in Birkenfeld), namentlich aber Steinkohlen, besonders zwischen Ottweiler und Saarbrücken (vgl. Saarbrücker Steinkohlengebirge). Zur Zeit der Römer führte vom Rhein her eine Straße über das Gebirge nach Trier. Gegenwärtig wird es auf allen Seiten von Eisenbahnlinien eingeschlossen. Vgl. Weyrauch, Führer über den H. (Neuwied 1891); »Hochwalds- und Hunsrückführer« (Vereinsschrift, 5. Aufl., Krenzn. 1904); F. Meyer, Zur Kenntnis des Hunsrücks (Stuttg. 1898). – 2) Gebirgsrücken, s. Sudeten.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 659.
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