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Großmogul

[426] Großmogul, Titel der Herrscher des von Baber, einem Urenkel Timurs in Ostindien 1526 gegründeten mohammedanischen Reiches, ist von ihrem tatarischen (fälschlich mongolischen) Ursprung hergenommen; sie selbst führten den persischen Titel Schah, die Hofsprache war Persisch. Die berühmtesten Herrscher waren Baber (bis 1530), Akbar (1556–1605), Dschihangir (1605–27), Schah Dschihan (1628–57) und Aurangzeb (1658–1707). Der Reichtum des Großmoguls war sprichwörtlich. Ihr Reich zerfiel seit dem Beginn des 18. Jahrh. und erreichte 1803 sein Ende unter Schah Alam II. mit der Einnahme Dehlis durch die Engländer. Die Nachkommen der Großmoguls bezogen dann einen Jahrgehalt von England und genossen zu Dehli Hofehren. Die Beteiligung der Familie an dem Aufstand von 1857 und namentlich an den Grausamkeiten in Dehli führte ihren Sturz herbei. Die jetzigen Prinzen der einstigen Dynastie leben in Benares als englische Staatspensionäre. Vgl. Keene, History of the Mogul empire (neue Ausg., Lond. 1888); Lane-Poole, History of the Mogul emperors (das. 1892); Horn, Das Heer- und Kriegswesen der Großmoguls (Leiden 1894); Holden, The Mogul emperors of Hindostan (das. 1895); E. Schmidt im 2. Bande von Helmolts »Weltgeschichte« (Leipz. 1902).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 426.
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