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Gerland

[647] Gerland, Georg, Geograph und Ethnolog, geb. 29. Jan. 1833 in Kassel, studierte in Marburg und Berlin, war seit 1856 Gymnasiallehrer in Kassel, Hanau, Magdeburg und Halle und wurde 1875 Professor der Geographie und Ethnographie an der Universität Straßburg. Ursprünglich linguistischen Studien zugewendet, schrieb er: »Über den altgriechischen Dativ« (Marb. 1859); »Versuch einer Methodik der Linguistik« (Magdeb. 1863); »Intensiva und Iterativa und ihr Verhältnis zueinander« (Leipz. 1869). Seine spätern Schriften beziehen sich auf die Anthropologie und physische Geographie. Er bearbeitete Band 5 und 6 von Th. Waitz' »Anthropologie der Naturvölker« (Leipz. 1870–71) und die zweite Auflage des ersten Bandes (1876). Außerdem erschienen von ihm: »über das Aussterben der Naturvölker« (Leipz. 1868); »Anthropologische Beiträge« (Halle 18) 4, Bd. 1); »Atlas der Ethnographie« (im Brockhausschen »Bilderatlas«, Leipz. 1876) und die völkerkundliche Abteilung in Berghaus' »Physikalischem Atlas« (Gotha 1886ff.). Seit 1876 liefert er die Berichte über ethnologische Forschung im »Geographischen Jahrbuch« (Gotha). Seit 1887 gibt er die »Beiträge zur Geophysik« (Stuttg., dann Leipz., bisher 5 Bde.) heraus, und 1903 wurde er auch Direktor der kaiserlichen Erdbebenstation in Straßburg.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 647.
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