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Epiphanīa

[869] Epiphanīa (griech.), »Erscheinung«, insbes. eines Gottes, überhaupt aber der Akt, wodurch sich der Gott als solcher manifestiert. In der christlichen Kirche ist E. die Erscheinung des Weltheilands unter den Menschen, deren Fest (festum epiphanias, Epiphanienfest) auf den 6. Januar fällt. Zuerst von den Anhängern des Basilides (s. d.) als Tauf- und Geburtsfest Christi gefeiert, wurde es von der offiziellen Kirche anfangs abgelehnt, doch finden sich seine Spuren seit dem Ende des 3. Jahrh. zunächst im Orient, dann auch in Gallien und Spanien. Seitdem die Feier der Geburt auf den 25. Dezember verlegt war, wurde E. zum Fest der Offenbarung Christi an die Heiden, als deren Symbol die Anbetung der Magier aus dem Morgenlande galt (Dreikönigsfest); daher predigen an diesem Tag in Rom Männer aus allen Nationen, die in der Propaganda zu Rom vertreten sind, um die E. Christi unter allen Heiden darzustellen. Die protestantische Kirche gedenkt an diesem Feste der Heidenmission. Im Kirchenjahr zählt man nach E. die nächsten Sonntage bis Septuagesima (s. d.) und bezeichnet sie als ersten, zweiten etc. Sonntag post Epiphanias (festum). Ihre Zahl wechselt, je nachdem Ostern früher oder später fällt, zwischen zwei und sechs. S. Sternsingen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 869.
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