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Dermbach

[656] Dermbach, Flecken und Hauptort eines Verwaltungsbezirks im Großherzogtum Sachsen-Weimar, an der Felda und der Eisenbahn Salzungen-Kaltennordheim, hat eine evangelische und eine kath. Kirche, Bezirksdirektion, Betriebsverwaltung der Feldabahn, Oberförsterei, treibt Korkschneiderei, Holzschnitzerei, Möbelfabrik und zählt (1900) 1135 Einw. – D. bildete 4. Juli 1866 den Schauplatz des ersten Kampfes zwischen der preußischen Mainarmee und den Bayern. Die einzelnen Gefechte fanden bei Zella und bei Wiesenthal-Roßdorf statt. Von preußischer Seite erhielt die 13. Division unter General v. Goeben den Auftrag, die Bayern durch einen Angriff an der beabsichtigten Vereinigung mit dem 8. Bundeskorps zu hindern. Die Brigade Kummer nahm die Dörfer Neidhartshausen und Zella, drängte den Feind bis Diedorf zurück, stieß hier auf das Gros der Division Zoller und trat nach heftigem Kampfe dem Befehl Vogel v. Falckensteins gemäß den Rückzug an. Zu gleicher Zeit nahm auf dem linken preußischen Flügel die Brigade Wrangel das Dorf Wiesenthal, erstürmte den Nebelberg (Tod des bayrischen Generals v. Faust) und drängte die Division Hartmann nach Roßdorf zurück. Ein Angriff auf Roßdorf unterblieb, weil Goeben den Abbruch des Gefechts befahl und die Brigade nach D. zurückberief. Die Preußen hatten zwar keinen entscheidenden Sieg erfochten; doch erreichte Falckenstein seinen Zweck, indem sich die Bayern über die Rhön nach Kissingen zurückzogen und die Vereinigung mit dem 8. Korps ausgaben. Die Preußen verloren 4. Juli 344 Mann an Toten und Verwundeten, die Bayern 403 Mann an Toten, Verwundeten und Vermißten. Vgl. v. Goeben, Das Gefecht bei D. (Darmst. 1870); v. Lettow-Vorbeck, Geschichte des Krieges von 1866 in Deutschland, Band 3 (Berl. 1902).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 656.
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