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Denifle

[638] Denifle, Friedrich Heinrich Seuse, kathol. Theolog, geb. 16. Jan. 1844 zu Imst im Oberinntal, trat 1861 zu Graz in den Dominikanerorden, erhielt 1866 die priesterliche Weihe, war seit 1870 in Graz im dortigen Dominikanerkloster tätig und wurde 1880 als Generaldefinitor seines Ordens für Deutschland nach Rom berufen, wo er seit 1883 als Unterarchivar im Vatikan für die neue Ausgabe der Schriften des Thomas von Aquino tätig ist. Denifles Hauptschriften sind: »Die katholische Kirche und das Ziel der Menschheit« (Graz 1872); »Der Gottesfreund im Oberland und Nikolaus von Basel« (Münch. 1875); »Zu Susos ursprünglichem Briefbuch« (Graz 1875); »Das [638] Buch von geistlicher Armut« (Münch. 1877); »Susos Schriften, herausgegeben« (Augsb. 1878ff.); »Taulers Bekehrung kritisch untersucht« (Straßb. 1879); »Geschichte der Universitäten im Mittelalter« (Berl. 1885, Bd. 1); »Die päpstlichen Registerbände des 13. Jahrhunderts« (das. 1886); »Chartularium universitatis Parisiensis« (mit Chatelain, Par. 1890 bis 1897, 4 Bde.); »Das geistliche Leben. Eine Blumenlese aus den deutschen Mystikern des 14. Jahrhunderts« (4. Aufl., Graz 1895); »La désolation des églises, monastères, hôpitauxen France pendant la guerre de cent aus« (Macon u. Par. 1897–99, 2 Bde.). Seit 1885 gibt er mit Ehrle das »Archiv für Literatur- und Kirchengeschichte des Mittelalters« (Berl.) heraus.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 638-639.
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