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Clausewitz

[182] Clausewitz, Karl von, preuß. General und Militärschriftsteller, geb. 1. Juni 1780 in Burg, gest. 16. Nov. 1831 in Breslau, trat 1792 in die preußische Armee, kämpfte 1793 und 1794 am Rhein, besuchte 1801–1803 die Berliner Akademie für junge Offiziere und erwarb sich hier die Gunst Scharnhorsts. 1806 begleitete er den Prinzen August als Adjutant, wurde infolge der Kapitulation von Prenzlau Gefangener, arbeitete nach seiner Auswechselung seit 1809 unter Scharnhorst im Kriegsministerium und als Major im Generalstab. Beim Ausbruch des russischen Krieges trat er in russische Dienste und war, von Diebitsch beauftragt, beim Abschluß der Konvention von Tauroggen beteiligt, bearbeitete den Entwurf zur Bildung der ostpreußischen Landwehr im Sinne Scharnhorsts und war 1813 Chef des Generalstabs in Wallmodens Korps. Während des Waffenstillstandes schrieb er: »Übersicht des Feldzuges von 1813« (Leipz. 1814), trat nach dem Frieden von 1814 wieder ins preußische Heer und wurde 1815 Chef des Generalstabs des 3. Korps unter Thielemann. In dieser Stellung blieb er in Koblenz bis 1818 und wurde dann Generalmajor und Direktor der allgemeinen Kriegsschule, 1830 Artillerieinspekteur und später Chef des Generalstabs des Feldmarschalls Gneisenau. Seine zuerst als »Hinterlassene Werke über Krieg und Kriegführung« (Berl. 1832–37, 10 Bde.) erschienenen Schriften nehmen in der Theorie der Kriegskunst eine bedeutende Stellung ein, namentlich: »Vom Krieg« (4. Aufl. 1880; gleichzeitig Bearbeitung von v. Scherff, Berl. 1880); »Der Feldzug von 1796 in Italien« (3. Aufl. 1889); »Der Feldzug von 1815«; »Über das Leben und den Charakter von Scharnhorst«. Sehr wichtig sind die »Nachrichten über Preußen in seiner großen Katastrophe 1806« (hinterlassene Handschrift des Generals v. C., hrsg. in den »Kriegsgeschichtlichen Einzelschriften des Großen Generalstabs«, 1888; franz., Par. 1903). Briefe von C. an seine Gemahlin erschienen 1876 in der »Zeitschrift für Preußische Geschichte und Landeskunde«. Vgl. Schwartz, Leben des Generals v. C. u. der Frau Marie v. C. (geborne Gräfin v. Brühl) (Berl. 1877, 2 Bde.); v. Meerheimb, Karl v. C. (das. 1875); v. Bernhardi, Leben des Generals Karl v. C. (10. Beiheft zum »Militär-Wochenblatt«, das. 1878). 1889 erhielt das oberschlesische Feldartillerieregiment Nr. 21 den Namen Feldartillerieregiment von C.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 182.
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