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Brandl

[320] Brandl, Alois Leonhard, Anglist, geb. 21. Juni 1855 in Innsbruck, studierte daselbst klassische und deutsche Philologie, promovierte 1878 in Wien mit einer Schrift über B. H. Brockes (Innsbr. 1878) und widmete sich dann in Berlin und London der englischen Philologie. Er habilitierte sich 1881 in Wien auf Grund einer kritischen Ausgabe der altenglischen Romanze »Thomas of Erceldoune« (Berl. 1881), wurde 1884 außerordentlicher Professor in Prag, 1888 ordentlicher Professor in Göttingen, 1892 in Straßburg, 1895 in Berlin. Er schrieb noch »S. T. Coleridge und die englische Romantik« (Straßb. 1886; engl., Lond. 1887), eine Geschichte der mittelenglischen Literatur und der englischen Volkspoesie (in Pauls »Grundriß der germanischen Philologie«), einen biographischen Versuch »Shakespeare« (Berl. 1894), gab die Schlegel-Tiecksche Shakespeare-Übersetzung neu heraus (in den Klassikerausgaben des Bibliographischen Instituts, Leipz. 1897ff., 10 Bde.) und die »Quellen des weltlichen Dramas in England vor Shakespeare« (Straßb. 1898). Er ist Mitredakteur der »Quellen und Forschungen«, des »Archivs für das Studium der neuern Sprachen«, der »Palästra« und des »Shakespeare-Jahrbuchs«.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 320.
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