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Bournonville

[285] Bournonville (spr. burnongwíl'), Auguste, dän. Tanzkünstler und Ballettkomponist, geb. 21. Aug. 1805 in Kopenhagen, gest. daselbst 30. Nov. 1879, Sohn und Schüler des aus Frankreich eingewanderten Ballettmeisters Antoine B. (gest. 1843), begab sich 1823 zu seiner weitern Ausbildung (unter Vestris) nach Paris, wurde 1830 als Solotänzer und Ballettmeister am Hoftheater zu Kopenhagen angestellt, wandte sich 1855 nach Wien, von wo er ein Jahr später in die Heimat zurückkehrte, war 1861–64 in Stockholm, dann abermals als königlicher Ballettmeister in Kopenhagen tätig. B. hat dem theatralischen Tanz durch die höhere Ausbildung der Mimik und des Seelischen gegenüber dem bloßen Technischen eine neue Bedeutung gegeben und dadurch viel zu seiner Hebung beigetragen. Von seinen zahlreichen Ballettkompositionen haben besonders die Schilderungen aus dem Volksleben, wie z. B. »Das Fest in Albano«, »Die Brautfahrt in Hardanger«, »Die Kirmes in Brügge«, großen Beifall gefunden. Für die Tanzkunst lehrreich ist[285] sein Werk »Mein Theaterleben« (in dän. Sprache, Kopenh. 1848–79, 4 Bde.). Zu seinen Schülerinnen gehören Lucile Grahn und Augusta Nielsen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 285-286.
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