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Bleiglanz

[47] Bleiglanz (Galenit), Mineral, Schwefelblei PbS mit 86,6 Proz. Blei und 13,4 Proz. Schwefel, enthält aber oft Silber, seltener Gold und Selen, kristallisiert vorherrschend in Würfeln (s. Tafel »Mineralien und Gesteine«, Fig. 3), kommt aber auch traubig und nierenförmig und besonders eingesprengt und derb in groß- und feinkörnigen bis dichten Aggregaten vor, ist bleigrau, stark metallglänzend, spez. Gew. 7,3–7,6, Härte 2,5. Dichter, oft sehr unreiner B. wird Bleischweif, verwitterter erdiger B. Bleimulm genannt. B. findet sich auf Gängen und Lagern, besonders im kristallinischen Schiefergebirge sowie in den ältern Formationen, häufig in Verbindung mit Silber-, Kupfer-, Antimon-, Arsen-, Zinkerzen etc. im Erzgebirge, Harz, in Nassau, Oberschlesien, Baden, in Kärnten, Böhmen, Ungarn, Siebenbürgen, England, Spanien, Frankreich, Belgien, auf Sardinien, im Ural, Altai, in Missouri, Illinois, Wisconsin etc Mit B. und Weißbleierz durchdrungene Sandsteine bilden die abbauwürdigen Sand- oder Knottenerze der Eifel. Der B. ist das wichtigste Bleierz und wegen seines häufigen Silbergehalts (0,01–1 Proz.) auch ein sehr wichtiges Silbererz; er dient ferner zur Reindarstellung des Platins aus seinen Erzen, zur Bereitung von Pattinsons Bleiweiß, zur Glasur der Töpferwaren (Glasurerz, Töpfererz, Alquifoux), als Streusand, zu Streichfeuerzeugen, zur Verzierung von Spielwaren etc. Ein kupferhaltiger B. mit 65 Proz. Blei, 19 Proz. Kupfer und 0,5 Proz. Silber, nur derb in körnigen Aggregaten aus Chile, wird als Kupferbleiglanz unterschieden.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 47.
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