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Belck

[583] Belck, Waldemar, Archäolog und Reisender, geb. 25. Febr. 1862 in Danzig, studierte Chemie und beteiligte sich 1884 an der Expedition zur Erwerbung deutscher Schutzgebiete in Westafrika. Nach seiner Rückkehr setzte er seine Studien fort, trat 1888 als Elektrochemiker in die Dienste von Siemens u. Halske und ging in das der Gesellschaft gehörige Kupferwerk Kedaberg im Kaukasus. Die hier gebotene Gelegenheit zu prähistorischen Studien veranlaßte ihn 1891 zu einer Bereisung Armeniens, wobei er die ungeahnte Kulturentwickelung der Chalder, der turanischen Urbevölkerung, kennen lernte, zahlreiche Reste ihrer Bauten entdeckte und viele Inschriften sammelte, die er nach seiner Rückkehr (1892) in Gemeinschaft mit Friedrich Lehmann (geb. 11. März 1861 in Hamburg, seit 1893 Privatdozent für alte Geschichte an der Berliner Universität) bearbeitete. Der daraus entstandene Plan einer gemeinsamen Bereisung Armeniens konnte wegen der armenischen Unruhen erst 1898 ausgeführt werden. Die 18monatige Reise war außerordentlich erfolgreich; zahlreiche neue Inschriften wurden gefunden, Ausgrabungen gemacht und großartige Felsenbauten bloßgelegt. Nach seiner Rückkehr übernahm B. die Stelle eines Chemikers an einer Aktiengesellschaft für elektrischen Betrieb in Frankfurt a. M.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 583.
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