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Burchard

[611] Burchard, 1) Graf im Niedgau, wurde 897 Markgraf von Thüringen (doch kein Ahne der Wettiner), nahm unter Ludwig dem Kinde mehrfach an den Reichsangelegenheiten teil und fiel 908 gegen die Ungarn.

2) B. II. (Buko), Bischof von Halberstadt, geb. um 1030 in Schwaben, Schwestersohn Annos, Erzbischofs von Köln, erst Propst zu Goßlar, ward 1059 durch Annos Einfluß Bischof von Halberstadt und entschied 1062 als Gesandter Heinrichs IV. die streitige Papstwahl zugunsten Alexanders II. Er focht dann siegreich gegen die heidnischen Liutizen in der Mark und in Pommern (1068), beteiligte sich 1073 an dem sächsischen Aufstand gegen Heinrich IV. (s.d.) als dessen unversöhnlichster Gegner. 1075 gefangen, entkam er 1076 und unterstützte Heinrichs IV. Gegenkönige. 1085 geächtet und vertrieben, eroberte er sein Bistum mit slawischer Hilfe wieder, suchte dann in Ekbert von Meißen einen neuen Gegenkönig aufzustellen, wurde aber 1088 auf Anstiften desselben Ekbert, der sich in seinen Hoffnungen getäuscht sah, zu Goslar von dem empörten Volk erschlagen. Von ihm ist 1083 das Kollegiatstift zu St. Peter in Halberstadt[611] und 1084 das Kloster Huysburg im Huywald gestiftet worden. Nach der Sage war B. ein großer Kinderfreund und lebt als »Buko von Halberstadt« in Kinderliedern fort. Vgl. Sellin, Vita Burchardi II. (Halle 1867).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 611-612.
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