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Anschōvis

[558] Anschōvis (Engraulis C. V.), Gattung der Heringsfische (Clupeidae), Fische mit weit vorspringendem Oberkiefer, sehr weitem Mund, vor dem Anfang der Rückenflosse stehenden Bauchflossen und glatter Bauchkante. Die A. (Sardelle, E. encrasicholus L., s. Abbild.), 15 cm lang, auf dem Rücken bräunlichblau, an den Seiten und am Bauch weiß, bewohnt das Mittelmeer, auch den Atlantischen Ozean, seltener Nord- und Ostsee und wird zur Laichzeit (Mai bis Juli), wo sie in Scharen an die Küsten kommt, in Netzen gefangen, sofort geköpft, ausgenommen und in kleinen Fässern eingesalzen (echte Sardellen, echte A.).

Anschovis.
Anschovis.

Am bedeutendsten ist der Fang an der Küste der Bretagne. In Norddeutschland sind am gebräuchlichsten Brabanter Sardellen von den holländischen und belgischen Küsten. Bisweilen kommen als Sardellen auch junge Pilcharde in den Handel, die an der gedrungenern Gestalt, etwa noch vorhandenen Kielschuppen und daran erkannt werden, daß die Bauchflossen unter der Rückenflosse stehen. Man bevorzugt Fische mittlerer Größe und frischen Fang, da die Sardellen sich zwar 4–5 Jahre halten, aber an Güte sehr verlieren. Die als A. (Kräuteranschovis) in den Handel kommende Konserve mit Gewürzen und Essig besteht aus Sprotten der Nord- und Ostsee. Die besten kommen aus Christiania (Skarp sild).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 558.
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