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Aktĭon

[244] Aktĭon (Actium, jetzt wieder A. [früher Akri]), im Altertum ein Vorgebirge der griech. Landschaft Akarnanien, am Eingang in den Ambrakischen Golf, mit einem Tempel des Apollon, der seit 425 Bundesheiligtum der Akarnanen war, und einer kleinen Ortschaft, wo sich Antonius vor der Schlacht gegen Oktavian lagerte, die am 2. Sept. 31 v. Chr. das Schicksal Roms entschied. Oktavian hatte 80,000 Mann Fußvolk, 12,000 Reiter und 250 Kriegsschiffe, Antonius und Kleopatra 100,000 Mann Fußvolk, 12,000 Reiter und 500 Schiffe. Auf den Rat Kleopatras wählte Antonius den Kampf zur See. Nach zweistündigem Kampfe riß Agrippa, Oktavians Admiral, durch geschickte Bewegungen mehrere Lücken in Antonius' Schlachtlinie. Deshalb floh Kleopatra mit ihren hinter der Schlachtlinie des Antonius liegenden 60 Schiffen, und da Antonius ihr folgte, war der Sieg für Oktavian entschieden. Das Landheer wartete sieben Tage vergeblich auf des Feldherrn Rückkehr und ergab sich dann. A. gegenüber, wo sein Heer gelagert war, gründete Oktavian die Stadt Nikopolis (s. d.) und erneuerte[244] den alten Tempel des Apollon Aktios, während er die dort seit alters von den Akarnaniern gefeierten Spiele in erweiterter Gestalt nach Nikopolis verlegte. Schon 435 v. Chr. hatten bet A. die Korkyräer in einer Seeschlacht über die Korinther gesiegt. Weiter siegte bei A. der türkische Admiral Chaireddin Barbarossa 28. Sept. 1538 über die Flotten der Spanier, des Papstes und Venedigs.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 244-245.
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