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Adelheid

[104] Adelheid (altdeutsch Adalheit, »strahlend an Geschlecht«), weiblicher Name. Merkwürdig sind: 1) Gemahlin Kaiser Ottos I. (seit 951), Tochter König Rudolfs II. von Burgund, geb. um 931, gest. 16. Dez. 999 im Kloster Selz im Elsaß, war zuerst mit Lothar, dem Sohne König Hugos von Italien, vermählt, sollte nach dessen Tode (950) den Sohn Berengars II. von Ivrea, Adalbert, heiraten, nahm aber zu Otto I. ihre Zuflucht. In der Reichsgeschichte Deutschlands und Italiens hat sie unter den drei Ottonen, namentlich während der Unmündigkeit Ottos III. (983–996), als Reichsregentin eine bedeutende Rolle gespielt. Vgl. Giesebrecht, Geschichte der deutschen Kaiserzeit, Bd. 1 u. 2.

2) Adelaïde Eugénie Louise von Orléans, Tochter des Herzogs Philipp von Orléans, jüngere Schwester des Königs Ludwig Philipp, geb. 23. Aug. 1777, gest. 30. Dez. 1847, ward mit ihrem Bruder durch Frau v. Genlis erzogen, mußte 1792 aus Frankreich flüchten und fand bis 1814 Zuflucht in Belgien, der Schweiz und Deutschland. 1814 kehrte sie nach Frankreich zurück und machte das Haus ihres Bruders, das Palais Royal, zum Sammelpunkte der liberalen Partei. Nach der Julirevolution 1830 verfocht sie eifrig die Annahme der Krone durch Ludwig Philipp.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 104.
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