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Obrenović

[879] Obrenović (spr. obrénowitch), serb. Fürstenfamilie, begründet von Milosch O. I. (s. d.), Sohn Teschos, der die Witwe Obrens von Brusnica geheiratet hatte; Milosch nahm 1810 den Namen O. an, regierte als Fürst 1817–39, worauf ihm seine Söhne Milan O. II. (1839) und Michael O. 111. (s. d.) folgten. Letzterer ward im September 1842 von den Serben vertrieben, welche die Familie Karageorgiević auf den Thron beriefen. Im Dezember 1858 kehrten die O. aus der Verbannung zurück, und Milosch regierte wieder von 1858–60, Michael von 1860–68; diesem folgte sein Vetter Milan O. IV. (s. d.), der am 6. März 1882 den Königstitel annahm und 6. März 1889 zugunsten seines Sohnes Alexander I. abdankte. Mit dem furchtbaren Blutbad am frühen Morgen des 11. Juni 1903 (s. Serbien, Geschichte) fand das Haus O. sein Ende. Übrig sind von der Familie im weitern Sinne nur: 1) der um 1888 geborne Milan Christić, genannt Georges Obrénović, der illegitime Sohn König Milans und der Artemisia Johannidi (Yoanidis), spätern Frau Christić, und 2) Natalie Konstantinović als Enkelin einer Tante desselben König Milans, seit 12. Juli 1902 mit dem Prinzen Mirko von Montenegro vermählt. Vgl. Cuniberti, La Serbia e la dinastia degli O. (Tur. 1893); Georgebuch, Die Frauen der O. (in der »Zukunft« vom 7. Febr. 1903) und Das Ende der O. (Leipz. 1905); Vivian, The Servian tragedy (Lond. 1904); Barre, La tragédie serbe (Par. 1906).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 879.
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