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Nanschan

[407] Nanschan (»Südgebirge«), 1) Gebirgsgruppe des mittlern Kwenlun (s. d.), begrenzt das Hochland von Tibet im NO. gegen die mongolische Platte (Kleine Gobi), von der sie jedoch noch durch die seit dem Altertum als Völkerstraße zwischen China und Innerasien wichtigen Senke der Städte Liangtschou, Kantschou und Sutschou sowie durch deren nördliche Begrenzung, die auch Peschan (»Nordgebirge«) genannt wird, geschieden ist. Von der erwähnten Senke aus erhebt sich der N. steil als geschlossene Kette, die hauptsächlich die Streichrichtung des mittlern Kwenlun, also WNW.-OSO., besitzt, im westlichen Teil aber in die Richtung des westlichen Kwenlun, W.-O. bis WSW.-ONO., umbiegt. Diesen Verlauf nehmen die meisten der Ketten, die der randlichen Kette nach S. hin folgen und von denen das Richthofen-Gebirge (s. d.), der Tolaischan, das Zar Alexander III.-Gebirge, der Tayüeschan, die Humboldt-Range (s. d.) und das Rittergebirge die wichtigsten Glieder sind. Den Abschluß nach S. hin bilden das Muschketowgebirge[407] und das Südkukunorgebirge gegen das Gebiet des Tsaidam, nach O. schwenken die Ketten wieder in östliche Richtung ein und verschwinden unter dem Tafelland von Kansu (s. d.). Die Ketten bestehen im Norden vorwaltend aus paläozoischen, südlich vom Rittergebirge aus archäischen Gesteinen; die erstern sind stark gefaltet. Die Kämme und Gipfel ragen bis 6000 m Höhe über das nördliche Vorland, aber im S. nur durchschnittlich 1500 m über das tibetische Hochland empor; die größten Höhen finden sich vermutlich im Richthofen-Gebirge. – 2) Soviel wie Nanling (s. d.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 407-408.
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