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Maiwurm

[140] Maiwurm (Ölkäfer, Meloë L.), Gattung der Blasenkäfer (Meloidae), Käfer mit dreieckigem Kopf, nierenförmigen Augen, perlschnurförmigen Fühlern, kleinem, rundlichem oder viereckigem Thorax, verkürzten, einzeln abgerundeten, klaffenden, an der Basis übereinander greifenden Flügeldecken, ohne Flügel, mit kräftigen Beinen. Die Gattung ist in der Alten Welt und an der Westküste Amerikas vertreten; die etwa 70 Arten sind meist dunkelblau oder schwarz, träge und kriechen im ersten Frühjahr, am zahlreichsten im Mai, im Gras und auf Wegen herum. Bei der Berührung tritt aus den Gelenken der Beine ein scharfer, blasenziehender, Kantharidin enthaltender, gelber, zäher Saft hervor. Das Weibchen legt in zolltiefe, selbstgegrabene Löcher über 1000 walzenförmige gelbe Eier, aus denen nach drei Wochen kleine schwarze Larven auskriechen, die in Blüten und von diesen aus auf Bienen zu gelangen suchen. Von der Biene gelangt die Larve (Bienenlaus, s. Tafel »Bienen«, Fig. 11, a b c) in die Bienenzelle und erleidet hier eine Hypermetamorphose (s. Blasenkäfer). Der blaue M. (M. proscarabaeus L.), bis 2,5 cm lang, bläulichschwarz, violett schimmernd, am Kopf und dem hinten gerade abgeschnittenen Halsschild grubig punktiert, kommt schon im April im Gras und an Wegen vor. Der echte M. (M. variegatus s. majalis L.), bis 2,6 cm lang, schwarz, glatt, mit oben am Hinterrand meist rotgelb gesäumten Hinterleibsringeln und an der Spitze ausgerandetem letzten Fühlerglied, ist seltener. Früher wurde ein öliger Auszug des Maiwurms gegen Tollwut benutzt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 140.
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