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Steinkohle

[322] Steinkohle, Mineral, besteht aus Kohlenstoff, mit etwas Sauer- u. Wasserstoff in wechselnden Mengen, mit Beimengungen von erdigen Theilen u. Metalloxyden, besonders aber von Schwefelkies. Die Farbe ist pechschwarz, graulichschwarz u. schwärzlichbraun, mit Glas- bis Fettglanz. Das spec. Gew. 1,1 bis 1,5. Man unterscheidet mehre Abänderungen: 1) Schieferkohle, von mehr oder weniger schieferiger Structur; bei feinerer Zusammensetzung heißt sie auch Blätterkohle, die stark glänzende Abänderung Glanzkohle. 2) Grobkohle, mit mehr dem Körnigen sich nähernder Zusammensetzung. 3) Kannelkohle, dicht, ohne sichtbare Zusammensetzung. 4) Faserkohle, mit faseriger Zusammensetzung. 5) Rußkohle, staubartige Theile von lockerer Zusammensetzung. – Die S.n finden sich auf eigenthümlichen Lagern, sog. Flötzen, in abwechselnd Sandstein und Pflanzenreste führendem Thonschiefer, in einer besonderen Gebirgsbildung, die den Namen Kohlenformation erhalten [322] hat. Die Kohlenflötze liegen gewöhnlich mehrfältig, an einigen Orten 50 bis 100 übereinander, und in der Stärke wechseln sie von einigen Linien bis zu 40 Fuß. Man findet sie hauptsächlich in England, Belgien und Deutschland, namentlich in dem Rhein-, Saal-, Elbe- und Odergebiete. Die technische Wichtigkeit der S. als vorzügliches Brennmaterial ist bekannt, ebenso ihre Verwendung zur Gasbeleuchtung.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1857, Band 5, S. 322-323.
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