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Pesth

[503] Pesth, die größte und schönste Stadt Ungarns, nach Wien unter den Donaustädten in jeder Beziehung die erste, Hauptort des P.-piliser Comitats, am linken Donauufer, Ofen gegenüber, mit demselben durch eine der großartigsten Kettenbrücken verbunden, besteht aus der innern Stadt, der Leopold-, Theresien-, Joseph- u. Franzstadt u. zählt mit dem Militär bei 130000 E. P. hat eine reich ausgestattete 1784 von Ofen hieher verlegte Universität, ist Sitz der Statthaltereiabtheilung des P.-Ofener Districts, der Landesfinanzdirection, der Comitatsbehörden, der k. k. Gewerbe- und Handelskammer. P. hat eine sehr beträchtliche und mannigfaltige Industrie, einen durch die Donaudampfschiffahrt und die Südosteisenbahn außerordentlich entwickelten Verkehr, ist der Hauptplatz für den ungar. Productenhandel und hat 4 Messen, die von Kaufleuten aus ganz Europa besucht werden. Die Mehrzahl der E. sind deutscher Herkunft; nach dem deutschen Elemente überwiegt das magyarische, dann folgt das slavische, besonders durch die Serben (Raizen) vertreten; endlich Juden (mit 2 Synagogen) und Griechen. – P. war schon frühe eine bedeutende Stadt, wurde 1241 von den Tataren zerstört, sank später abermals durch die Türken in Schutt und Asche, hob sich aber seit der Vertreibung derselben aus Ungarn von Jahr zu Jahr.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1856, Band 4, S. 503.
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