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Ludwig XVIII.

[39] Ludwig XVIII., Stanislas Xaver, geb. 17. Nov. 1755, Bruder L.s XVI., [39] führte den Titel eines Grafen der Provence, lebte vor der Revolution dem Vergnügen u. nahm wenig Antheil an den politischen Ereignissen. Zur Zeit der Notabelnversammlung erkannte er die Nothwendigkeit, daß etwas geschehen müsse, war auch in der Nationalversammlung lange auf der liberalen Seite und kehrte sich erst ab, als die Reform in die Revolution umschlug. Er entfloh mit dem König, entkam glücklich in die Niederlande und erließ mit den übrigen Prinzen eine Art Manifest, das dem gefangenen Könige nur schaden konnte. Nach der Hinrichtung desselben nannte er sich Regent, nach dem Tode L.s XVII. König und lebte abwechselnd in Hamm, Blankenburg, Verona, Warschau, Mietau, zuletzt zu Hartwell in England. Er landete 1814 den 26. April zu Calais, zog den 3. Mai in Paris ein und gab den 4. Juni die Charte. Ueber seine Regierung s. Bd. II. S. 768 ff. Er st. kinderlos den 16. Septbr. 1824 (»Mémoires de Louis XVIII« Paris 1822).

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1856, Band 4, S. 39-40.
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