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Park

[109] Park, im gewöhnlichen Leben ein großer englischer Garten; eine fürstliche Schlösser und Paläste oder reiche Privatwohnungen umgebende, mit mancherlei Bäumen bepflanzte, mit Alleen und Wald abwechselnde, und theilweis zum Hegen des Wildes bestimmte Erdfläche. Schon die alten Römer besaßen um ihre Villen solche[109] Parks, in denen sie vorzugsweise jagten. Zu den berühmtesten gehörten die des Pompejus und des Hortensius. In neueren Zeiten haben sich die Engländer vorzüglich in diesem Genre hervorgethan, und fast jeder größere Gutsbesitzer hat dort sein Haus mit einem solchen Park oder Wildgarten umgeben. Charakter und Rang des Bewohners pflegen sich durch die Größe und Schönheit, so wie durch den Geschmack der Anlagen auszusprechen. Man findet darin gewöhnlich Alles, was eine schöne Landschaft zu vereinigen vermag; doch nirgends kleinliche Spielerei, steifer Zwang; noch weniger Prahlerei oder Prunk. Die höchste Einfachheit, verbunden mit Zierlichkeit und Geschmack. Im modernen Styl soll der Park einem lichten Forst gleichen; die sauber gehaltenen offenen Plätze und regelmäßig geformten Grasplätze in der Nahe des Wohnhauses; die rauheren, unbedeutenderen Theile, nahe an den äußersten Grenzen. Ein Haupterforderniß eines Parkes aber besteht darin, daß er mit der Größe und Würde des Wohnhauses im Verhältniß steht. Damhirsche und Rehe sind die natürlichsten Bewohner solcher englischen Gärten, aber auch Rindvieh und Schafheerden sind oft in denselben anzutreffen, und ebenfalls an ihrem Platz. Außer diesen Parks haben die Engländer auch noch kleinere Gartenanlagen, besonders in der Stadt, die sie pleasure-ground nennen. Die beste Schilderung von den engl. Parks findet man in den Briefen eines Verstorbenen, vom Fürsten Pückler, welcher selbst vielleicht den schönsten Park in Deutschland, zu Muskau, besitzt.

L. M.

Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 8. [o.O.] 1837, S. 109-110.
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