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Bescheidenheit

[38] Bescheidenheit, die schweigende Verzichtleistung auf Lohn und Anerkennung, oder auch die gemäßigte Schätzung des eigenen Verdienstes. Sie ist eine Tochter der Vernunft. Der Verständige ist nicht immer bescheiden, der Vernünftige jederzeit. Bescheidenheit ist vorzugsweise eine Tugend des zarteren Geschlechtes, obschon sie auch dem stärkeren wohl ansteht; sie blüht zwischen Anmaßung und Kriecherei.

B–l.

Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 2. Leipzig 1834, S. 38.
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