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Seen

[680] Seen, in natürliche Eintiefungen des Festlandes eingeschlossene größere Wasseransammlungen; nach der Entstehung unterscheidet man Depressions-S., wo das Becken von vornherein dem Boden eingesenkt, und Abdämmungs-S., wo es erst nachträglich durch Abdämmung hergestellt ist; Arten der Depressions-S. sind: Einsturz-S. (durch Einsturz unterirdischer Hohlräume entstanden; Eib-S. am Zugspitz, Totes Meer, Karst-S.), Krater-S. (wassererfüllter Krater; Maare der Eifel, der Auvergne etc.), Tiefland- und Plateau-S. (die tiefsten Wannen eines Flachlandes einnehmend; Platten-S., Lop-nor); Berg- oder Hochgebirgs-S. (mit Wasser gefüllte Felsbecken im Mittel- und Hochgebirge); Arten der Abdämmungs-S.: Eis-S. (durch Absperrung eines Wasserlaufs durch einen Gletscher; Märjelen-S.), Moränen- und Strand-S. (in ähnlicher Weise entstanden), Relikten-S. (allmählich ausgesüßte, frühere Teile des Meers, mit merkwürdiger Fauna). Größter S. das Kaspische Meer (438.688 qkm), tiefster der Baikal-S. (1713 m), der höchstgelegene der Horpa-tscho in Tibet (5465 m); die abfließenden S. haben süßes, die abflußlosen salziges Wasser; nach der Art des Salzes unterscheidet man die kochsalzreichen Salz-S., Natron-S., Magnesia-S. (Totes Meer) und Borax-S. Mit der Erforschung der S. beschäftigt sich die Seenforschung (Seenkunde, Limnologie). – Vgl. Forel (1901).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 680.
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