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Stoffwechsel

[771] Stoffwechsel, Stoffumsatz, die Gesamtheit derjenigen physik. und chem. Vorgänge, durch welche die normalen Lebensverrichtungen der Organismen vonstatten gehen. Die Pflanze nimmt einfache anorganische Verbindungen (Wasser, Kohlensäure, salpetersaure Salze etc.) auf und baut aus ihnen unter dem Einflusse des Sonnenlichts unter Sauerstoffausscheidung komplizierte organische Verbindungen (Eiweiß, Kohlehydrate und Fette) auf (sog. progressive Stoffmetamorphose); das Tier dagegen nimmt entweder diese von der Pflanze gebildeten Stoffe direkt (Pflanzenfresser) oder indirekt (Fleischfresser) auf und führt sie durch Verbindung mit dem beim Atmen aufgenommenen Sauerstoff wieder in einfache Verbindungen (Wasser, Kohlensäure, Harnstoff u.a.) über (regressive Stoffmetamorphose). (S. auch Ernährung und Nahrungsmittel.) – Vgl. Moleschott, »Kreislauf des Lebens« (5. Aufl. 1875-78); Kassowitz, »Allgemeine Biologie«, Bd. 3: Stoff- und Kraftwechsel (1904); Noorden, »Pathologie des S.« (1893; 2. Aufl., Bd. 1, 1906), Richter (1906).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 771.
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