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Rinder

Skelett II. Skelette und Schadel von Tieren. 1. Schädel vom Löwen, 2. Marder, 3. Hasen, 4. Igel, 5. Hausschwein, 6. Hausrind, 7. Pferd. 8. Skelett vom Känguruh, 9. vom gemeinen Kranich, 10. von der europ. Sumpfschildkröte, 11. vom Frosch. 12. Schädel des Nilkrokodils, 13. der Klapperschlange. 14. Skelett des Dorsches. (S. auch Tafel: Affen II.)
Skelett II. Skelette und Schadel von Tieren. 1. Schädel vom Löwen, 2. Marder, 3. Hasen, 4. Igel, 5. Hausschwein, 6. Hausrind, 7. Pferd. 8. Skelett vom ...
1514. Kuh der podolischen Rasse.
1514. Kuh der podolischen Rasse.
1515. Allgäuer Rind: a Kuh, b Stier.
1515. Allgäuer Rind: a Kuh, b Stier.
1516. Zebu.
1516. Zebu.

[536] Rinder (Bovīna), Unterfamilie der Hohlhörner, von großem, starkem Körperbau, mit kurzen, stämmigen Beinen, nach außen gebogenen, runden, glatten Hörnern, breiter Schnauze, nackter Nasenkuppe, ohne Tränengruben und Klauendrüsen. Zwei Gattungen: Rind (Ochs, Bos) und Bisamochse (s.d.); erstere mit 4 Untergattungen: Bos (Rind), Bubalus (s. Büffel), Poephagus (s. Yak), Bison (s. Bison und Wisent). Zur Untergattg. Bos gehört das Hausrind (Rindvieh, Hornvieh, B. taurus L. [Schädel auf Tafel: Skelett II, 6]), nach Farbe und Gestalt verschieden, vermutlich keine natürliche Art, sondern auf drei ausgestorbene wilde Arten zurückzuführen. Es stammen wahrscheinlich vom Auerochsen (s.d.) ab: das podolische R. [Abb. 1514], grau, langhörnig, in Südrußland, den untern Donauländern etc. und als normannische Rasse in Italien, und die Niederungsrasse an Nord-und Ostsee, schwarz- oder braunfleckig (holländ., schleswig-holstein. und westpreuß. Vieh); von B. longifrons Ow. (langstirnig, kurzhörnig, Reste in Pfahlbauten und im Diluvium) die Gebirgsrassen der Schweiz, Tirols, Oberbayerns [Köpfe des Allgäuer R. Abb. 1515], das sog. Braunvieh, Färbung sich vom Schwarzbraun bis [536] Grau abstufend; von B. frontōsus Nilss. (breitstirnig, Reste in skandinav. Torfmooren) das Fleckvieh der süddeutschen Gebirgsgegenden, der Schweiz und Tirols. Durch Kreuzung aller Rassen und Spielarten (Schläge) entstanden eine Unmenge Zwischenformen. Das junge R. heißt Kalb, das erwachsene Männchen Stier (Zuchtstier, Bulle, Farren, Fasel), das verschnittene Ochs, das Weibchen vor dem Kalben R. (Färbe, Starke, Kalbe, Quene), nachdem Kuh. (S. auch Rindviehzucht.) Weitere (wilde) Arten der Untergattg. Bos: der Banteng (javan. Rind, B. banteng Raffl.), dunkelgraubraun, auf Java, Borneo etc., zähmbar; Gayal (B. frontālis Lamb.,), schwarz, Stirn auffallend breit; Indien, wird gezähmt; Gaur (B. gaurus H. Sm.,), dunkelbraun, Indien, leicht zähmbar; Zebu (Buckelochs, B. indĭcus L.) [Abb. 1516]), rotbraun, gelblich oder gescheckt, kurzhörnig, mit buckelförmigem Fetthöcker, in Indien und Ostafrika (hier eine Sanga genannte Rasse), wird, domestiziert, als Zug- und Reittier benutzt.

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 536-537.
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