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Prag

758. Hängebrücke.
758. Hängebrücke.
Gotik. II. 1. Palast Cà Doro zu Venedig (15. Jahrh.). 2. Haus des Jacques Coeur zu Bourges (15. Jahrh.). 3. Detail vom Justizpalast zu Rouen (16. Jahrh.). 4. Pulverturm zu Prag (1475-84). 5. Tuchhalle zu Ypern (13. Jahrh.). 6. Rathaus zu Oudenaarde (1525-35). 7. Rathaus zu Münster i. W. (14. Jahrh.). 8. Remter im Schlosse zu Marienburg (14. Jahrh.). 9. Rathaus zu Tangermünde (15. Jahrh.). 10. Albrechtsburg zu Meißen (15. Jahrh.). 11. Rathaus zu München (1867-74).
Gotik. II. 1. Palast Cà Doro zu Venedig (15. Jahrh.). 2. Haus des Jacques Coeur zu Bourges (15. Jahrh.). 3. Detail vom Justizpalast zu Rouen (16. Jahrh.). 4. ...

[446] Prag, tschech. Praha, Hauptstadt Böhmens [Karte: Österreich-Ungarische Monarchie I, 5], auf beiden Seiten der Moldau (8 Brücken, darunter Franz-Josephs-Brücke [Abb. 758, bei Hängebrücken], Karlsbrücke, 1892 erneuert, mit 30 Heiligenstandbildern, darunter der heil. Nepomuk); Knotenpunkt der böhm. Bahnlinien (7 Bahnhöfe), (1900) 222.833 E. (darunter 7120 Militärpersonen), besteht aus 7 Stadtteilen und 4 Vorstädten (Karolinental, Žižkow, Königl. Weinberge, Smichow), Sitz des Statthalters, Fürsterbischofs; Oberlandes-, Landes-, Handelsgericht, Post-und Telegraphendirektion für Böhmen, Berghauptmannschaft, Kommando des 8. Korps. Auf dem Hradschin der got. Dom St. Veit (14. Jahrh.; seit 1867 erneuert, mit Wenzelskapelle, silbernem Grabmal Nepomuks, Erbbegräbnis der böhm Könige); ferner die got. St. Georgskirche (12. Jahrh.), Loretokirche (17. Jahrh.), Prämonstratenserstift Strahow mit Kirche und Bibliothek, königl. Burg (von Karl IV. begonnen, von Maria Theresia vollendet). Zahlreiche Palais namentlich auf dem Hradschin und auf der Kleinseite; in der Altstadt das Rudolfinum (Künstlerhaus, Museum), Clementinum (erzbischöfl. Seminar, Universitätsbibliothek, Sammlungen, Sternwarte), Carolinum (Hörsäle), Rathaus, Pulverturm (Tor; 15. Jahrh. [Tafel: Gotik II, 4]), deutsches Landestheater, Zentralmarkthalle; in der Neustadt die Maria-Schnee-Kirche (14. Jahrh.), böhm. Nationaltheater und Nationalmuseum u.a. Karl-Ferdinands-Universität (1348 gestiftet, 1882 in deutsche und böhmische getrennt, über 4000 Studierende), Akademie der Wissenschaften, deutsche und böhm. Techn. Hochschule, 10 Gymnasien, 1 Realgymnasium, 4 Oberrealschulen, je 2 Lehrer- und Lehreninnenseminare, Staatsgewerbe-, Kunstgewerbe-, Kadettenschule, deutsche und böhm. Handelsakademie, Malerakademie, Konservatorium. Hauptsitz der Industrie und des Handels in Böhmen. – P. war Residenz der böhm. Könige. Um nahen Weißen Berge 8. Nov. 1620 Sieg der kaiserl. Truppen über Friedrich V. von der Pfalz; 30. Mai 1635 Friede zwischen dem Kaiser und Kursachsen; 6. Mai 1757 am Žižkaberge Sieg Friedrichs d. Gr. über Prinz Karl von Lothringen; 1848 slaw.-demokrat. Aufstand und Beschießung P. s; 8. Juli 1866 von den Preußen besetzt; 23. Aug. Friedensschluß zwischen Preußen und Österreich. – Vgl. Tomek, »Geschichte von P.« (tschech., 12 Bde., 1855-1901; deutsch, Bd. 1, 1856); Neuwirth, »Prag« (Kunststätten, 1901).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 446.
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