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Lösung

[80] Lösung, Auflösung, Solution, gleichförmiges, flüssiges Gemisch von festen, flüssigen oder gasförmigen Körpern mit einem flüssigen; bei der L. eines festen Körpers unterscheidet man die Auflösung (Dissolutio), bei der zugleich eine chem. Reaktion statthat (z.B. Zink in Schwefelsäure), und eigentliche L. (Solutio), bei der sich der gelöste Körper beim Eindampfen unverändert wieder abscheiden läßt (Kochsalz in Wasser). Die erstere verläuft immer unter Wärmeentwicklung, die letztere nur dann, wenn sich der sich lösende Körper zugleich mit dem Lösungsmittel verbindet (Kristallwasserbindung), sonst immer unter Abkühlung. Die Löslichkeit eines Körpers hat eine Maximalgrenze, gewöhnlich steigt sie bei festen Körpern mit der Temperatur; eine L., die diese Grenze erreicht hat, heißt gesättigt, die aufgenommene Menge in 100 Teilen Lösungsmittel der Löslichkeitskoeffizient. Übersättigt heißt eine heiß gesättigte L., die in voller Ruhe erkaltet ist und wegen des Fehlens eines Anstoßes zur Abscheidung mehr von dem festen Körper enthält, als dem Löslichkeitskoeffizienten entspricht; beim Eintragen eines Kristalls scheidet sich der Überschuß plötzlich ab. Kolloidale L. sind übersättigte L. von amorphen, sehr wenig löslichen Stoffen, die sich anscheinend ohne Anstoß plötzlich gelatinös abscheiden (z.B. Kieselsäure). Feste L. sind aus flüssigem Zustande homogen erstarrte Gemenge von Substanzen, die kleine chem. Verbindung miteinander eingegangen sind (z.B. viele Legierungen). – Vgl. Koller (1888), Herz (1903).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 80.
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