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Kartoffel

[944] Kartoffel (Solānum tuberōsum L.), Erdbirne, Erdapfel, perennierendes Knollengewächs aus der Familie der Solanazeen, stammt von den Kordilleren des trop. Peru und subtrop. Chile von da durch die Spanier Mitte des 16. Jahrh. in den Niederlanden, Burgund und Italien verbreitet, 1584 durch Raleigh, 1586 durch Hawkins in Irland eingeführt (Francis Drake hat wohl nur zu ihrer Verbreitung beigetragen), in Deutschland schon unter Karl V. als Seltenheit bekannt, in Preußen seit 1738 im Großen angebaut; ein sehr wichtiges Nahrungsmittel, dient auch zur Spiritusfabrikation, zur Gewinnung von Stärkemehl, Dextrin, Zucker, Sirup etc.; infolge des geringen Gehalts an Eiweiß und Fett weniger nahrhaft als Getreide. Drei Hauptklassen. 1) runde oder Lärchen-K., 2) spitze oder Horn-K., 3) lange oder Nieren-K. Die K. ist als Kurturpflanze bes. für die gemäßigten Zonen geeignet. Die Jahresproduktion an K. in Europa und Nordamerika beträgt etwa 100 Mill. t (davon auf Deutschland durchschnittlich etwa 38 Mill.). – Vgl. Werner (1895).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 944.
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