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Hunde

[836] Hunde (Canĭdae), Familie der Raubtiere, mit meist kleinem Kopf und spitzer Schnauze, 42 Zähnen, darunter 4 Eck- und 4 Reißzähne, Zehengänger mit meist hohen Beinen, mit vorn meist 5, hinten stets 4 Zehen mit starken, nicht zurückziehbaren Krallen. Sie sind über die ganze [836] Erde verbreitet, können nicht klettern, aber vorzüglich laufen, nähren sich nicht ausschließlich von tierischer Nahrung. Gattungen: H. und Löffel-H. (s.d.). Zur Gattg. H. (Canis) gehören Wölfe (Wolf, Hyänen-H., Haus-H., Schakal, Heulwolf, Buansu, Großohrfuchs etc.) und Füchse (gemeiner Fuchs, Blaufuchs, Kitfuchs etc.). Der Haus-H. (C. familiāris L.), wahrscheinlich von verschiedenen wilden Arten herstammend, in zahlreichen Rassen über den Erdkreis verbreitet, verwildert in der Türkei etc. als Paria-H., in Australien als Dingo (s.d.), gelehrig, treu, paart sich zweimal im Jahre (Februar, August), wirft nach 63 Tagen Tragzeit meist 4-6 blinde Junge, die mit dem 10. bis 12. Tage sehend werden, nützlich durch sein Fell, bei vielen Völkern auch durch sein Fleisch, als Wach-, Jagd-, Zug-H. Rassen: Wind-H. (italienischer, schottischer, russischer); Bullenbeißer, mit seinen Verwandten (engl. Dogge, Ulmer Dogge, Bulldogge, Mops); Dachs-H.; Vorsteh-H., mit seinen Verwandten (Hühner-H., Wasser-H.); ihm ähnlich durch breite, hängende Ohren und mittelhohe schlanke Beine der engl. Parforce- oder Fuchs-H. und der Schweiß- oder Blut-H.; Seiden-H. (Wachtel-H., Seidenpudel, Seidenspitz, Bologneserhündchen, Neufundländer, Bernhardiner, Leonberger, Pudel, Pinscher), Haus-H. im engsten Sinne (eigentlicher Haus-H., Fleischer-H., Schäfer-H., Spitz), Eskimo-H., wichtigstes Zug- und Lasttier der Eskimos. – Über die Familie der H. vgl. Mivart (engl., 1890), Graf von Bylandt (2 Bde., 1905); Rassen: Beckmann (2 Bde., 1894-95), Ströse (2 Bde., 1902); deutsche H.: Strebel (2 Bde., 1905); Jagd-H.: Sperling (1899), Oswald (9. Aufl. 1902); Dressur: Zborzill (19. Aufl. 1900), Oberländer (5. Aufl. 1904), von Kochtizky (4. Aufl. 1904); Krankheiten: Clater (7. Aufl. 1899), Braun (1901), Georg Müller (2. Aufl. 1903); Geschichte: Albrecht (1903); allgemein: Floeßel (1906).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 836-837.
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