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Gesteine

[675] Gesteine, Fels- oder Gebirgsarten, Aggregate von Mineralien, die zum Aufbau der Erdkruste in wesentlicher [675] Weise beitragen. Man unterscheidet: I. Kristallinische G.: 1) einfache, solche die aus vielen Individuen desselben Minerals zusammengesetzt sind (Steinsalz, Kalkstein, Gips, Quarzit, Kohlen etc.); 2) gemengte, solche, deren Masse von vielen Individuen verschiedener Mineralien gebildet wird, und zwar nach ihrer Struktur a. körnige und porphyrische (Granit, Syenit, Diorit, Gabbro, Trachyt, Basalt), b. schieferige (Gneis, Glimmerschiefer, Phyllit). II. Klastische oder Trümmer-G., G., die aus wieder verbundenem Schutt von zertrümmerten Gebirgsarten bestehen (Konglomerate, Breccien, Tuffe, Sandsteine, Tone etc.). Sie führen entweder Versteinerungen, oder sind versteinerungslos. Die Bildung der G. erfolgt entweder mit Hilfe des Wassers (sedimentäre, neptunische oder hydatogene G.) oder durch Erstarren einer in feurig-flüssigem Zustande aus der Tiefe der Erde an die Oberfläche gedrungenen Masse (Eruptiv-G., massige, pyrogene G.). Die Sedimentbildung erfolgt entweder durch mechan. Absatz (mechan. Sedimente, z.B. Sandstein, Konglomerate etc.) oder durch chem. Abscheidung, Verdunstung des Lösungsmittels etc. (chem. Sedimente, z.B. Tuffe, Sinter, Salzablagerungen). Von den Eruptiv-G. gelangten die plutonischen (Tiefen-G.) nicht bis an die Erdoberfläche, sondern bilden unterirdische Stöcke etc., während sich die vulkanischen G. an der Erdoberfläche zu Decken ausbreiteten, Kuppen bildeten etc. Die Lehre von den G. heißt Gesteinskunde, Petrographie oder Lithologie. – Vgl. Cotta (2. Aufl. 1862), Zirkel (2. Aufl., 3 Bde., 1893-94), Rosenbusch (2. Aufl. 1900).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 675-676.
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