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Segel

[154] Segel nennt man die starken und dichtgewebten leinenen Tücher, welche an die Masten des Schiffes gehängt und so gestellt werden, daß sich der Wind gegen dieselben stößt und das Schiff nach der gewünschten Richtung forttreibt. Sie sind theils viereckig, theils dreieckig. Ehe die Dampfschiffahrt erfunden wurde, waren sie außer den Rudern das einzige Mittel, die Schiffe in Bewegung zu setzen, daher wird die Fortbewegung des Schiffes überhaupt mit Segeln bezeichnet. Man kann die Segel so anordnen, daß man dem [154] Schiffe jede beliebige Richtung geben kann, der Wind mag herkommen, woher er will. Die Segel werden nach den Masten genannt, an welchen sie angebracht sind. Unten am Maste ist an der untern Segelstange das Hauptsegel befestigt, dann kommt das Topsegel, noch höher das Bramstangensegel und zu oberst das Königssegel. Auf ähnliche Weise sind die Segel an den andern Masten geordnet. Überdies hat man noch, um die Fläche der untern Segel zu vergrößern, schmale Seitenfegel angebracht, welche ein-und ausgezogen werden, wie es eben nöthig ist. – Die starke, meist aus Hanf verfertigte Leinwand, welche zu Segeln verwendet wird, heißt Segeltuch. Besonders Rußland hat große Segeltuchfabriken.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1841., S. 154-155.
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