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Franz I. [1]

[98] Franz I. (Stephan), röm.-deutscher Kaiser von 1745–1765, geb. 1708, war der älteste Sohn des Herzogs Leopold von Lothringen. Nachdem er 1723 nach Wien gekommen und mit dem schles. Herzogthum Teschen belehnt worden war, wurde er durch den Frieden zu Wien 1735 bestimmt, Lothringen an den ehemaligen König von Polen, Stanislaus Lesczinski, und nach dessen Ableben für immer an Frankreich abzutreten, wofür ihm das Großherzogthum Toscana zufallen sollte, wenn der regierende Großherzog Johann Gasto, der Letzte aus der berühmten Familie der Mediceer (s.d.), gestorben sein würde, welcher Fall 1737 eintrat. Er vermählte sich 1736 mit Maria Theresia, der Tochter und Erbin Karl VI., die ihn 1740 nach dem Tode ihres Vaters zum Mitregenten aller östr. Erbländer erklärte und nach dem Tode Kaiser Karl VII. seine Wahl zum deutschen Kaiser bewirkte. Als solcher wurde er 1745 zu Frankfurt gekrönt. Die Regierungsgeschäfte der Erblande wurden von Maria Theresia allein geführt, und F. war nur bemüht, den innern Wohlstand Östreichs, Gewerbe, Künste und Wissenschaften zu heben, in welcher Beziehung er sich große Verdienste erwarb. Er starb zu Innsbruck am 18. Aug. 1765.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1838., S. 98.
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