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Berlinerblau

[230] Berlinerblau, auch Preußischblau genannt, ist eine schöne dunkelblaue erdige oder Lackfarbe, welche aus gebranntem Eisenvitriol, mit Blutlauge vermischt, gewonnen wird und deren feinste Sorte Pariser- oder Englisch-Blau heißt. Sie wird fast nur als Maler- oder Anstreichfarbe benutzt; zum eigentlichen Färben bedient man sich nur ihrer Bestandtheile, um sie durch diese auf den Zeuchen selbst zu bilden, indem, wenn man die fertige Farbe anwendet, die Färbung nicht so vollkommen ausfällt. Man benutzt das Berlinerblau auch zu dem sogenannten Waschblau und der blauen Waschtinctur, die aber weniger tauglich als die aus Indigo bereitete ist, weil wegen des Eisengehaltes des Berlinerblau die Wäsche leicht eine gelde Färbung annimmt. Auch wird diese Farbe häufig zum Bläuen des Schreibpapiers, sowie zu Tapeten und bunten Papieren verwendet. Die Bereitung des Berlinerblau wurde um 1707 von dem Farbefabrikanten Diesbach in Berlin zufällig entdeckt und blieb bis 1724 Geheimniß, wird aber seitdem vielfach auch an andern Orten betrieben.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1837., S. 230.
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