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Oxford

Oxford

[380] Oxford, die Hauptstadt der gleichnamigen engl. Grafschaft, liegt nordwestl. von London auf einem Hügel unweit des Einfluß des Charwel in die Isis, welche von ihrer Vereinigung mit dem Themsebach einige Meilen unterhalb [380] der Stadt Themse heißt und über die eine 250 Schritt lange steinerne Brücke führt.

O. hat 20,500 Einw., ist im Ganzen zwar alterthümlich gebaut, allein besonders die lange und breite Hauptstraße ist zu beiden Seiten mit schönen und ansehnlichen Gebäuden besetzt. Die berühmteste Universität Großbritanniens, welche im Durchschnitt von 3000 Studirenden besucht wird, hat hier ihren Sitz und ihre Gebäude und Besitzungen machen beinahe die Hälfte der Stadt aus. Es bestehen nämlich in O. 20 Collegien und fünf minder bedeutende Stiftungen oder Hallen, sowie außerdem noch 13 öffentliche Hörsäle. Die meisten dieser Gebäude sind sehr umfänglich, einige gehören unter die schönsten Denkmale gothischer Baukunst und das Christ-Church-Collegium oder Collegium der Kirche Christi ist das größte und prächtigste. Merkwürdig ist auch das Gebäude, welches die große, gemeinschaftliche Universitätsbibliothek, nach ihrem 1612 gestorbenen Stifter Bodley auch die Bodleyanische genannt, sowie mehre Hörsäle und eine Gemälde- und Antikensammlung enthält. Jedes Collegium hat außerdem seine besondere, zum Theil sehr wichtige Bibliothek; auch besteht hier noch in einem Prachtgebäude, das eine Notunda mit einer 60 F. hohen Kuppel bildet, die von dem zu Anfang des 18. Jahrh. verstorbenen Arzte Radcliff gestiftete Radcliff-Bibliothek, welche meist medicinische und naturwissenschaftliche Werke enthält. Merkwürdig sind ferner das Ashmole-Museum, eine Sammlung von Natur- und Kunstgegenständen; das Sheldon-Theater, ein halbkreisförmiges, in Gestalt der alten röm. Theater aufgeführtes Gebäude zu öffentlichen Feierlichkeiten der Universität, die Sternwarte und die Universitätsbuchdruckerei. – Der 119 engl. M. lange Oxforder Kanal verbindet den Trent mit der Themse.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1839., S. 380-381.
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